Der Herbst ist so schön, oder? Endlich wird es wieder gemütlicher, die Strickpullover dürfen wieder rausgekramt werden und die farbenfrohe Natur sieht so wunderschön aus.
Doch wenn die ersten Schnupfnasen auftreten und die Kinder krank werden, kann der Herbstzauber schnell verfliegen.
NEIN, seitdem unser erstes Kind in die Kita geht, ist der Herbst nicht mehr schön, sondern vor allem anstrengend und herausfordernd.
Wir haben jetzt Anfang November und waren schon dreimal krank, Mami und Papi inklusive. Diese Situation bringt nicht nur unseren Alltag durcheinander, sondern auch unsere Arbeit, Selbstständigkeit und den Haushalt. Die Sorge um die eigenen Kinder, kombiniert mit dem Druck von Arbeitgebern, Deadlines und Terminen führt zu hektischen Zeiten.
Das Jonglieren zwischen Kinderbetreuung, Job und den täglichen Aufgaben im Haushalt stellt uns vor eine riesige Herausforderung.
Wenn dir das sehr bekannt vorkommt, möchte ich dir mit diesem Artikel aufzeigen, wie du diese Situation mit Gelassenheit meistern kannst und sogar einen Weg findest, trotz allem ein wenig Zeit für deine Aufgaben zu finden.
Situation annehmen
Ja, es ist frustrierend, wenn die Kinder wieder mal krank werden. Alle Pläne, die du dir für die Woche gemacht hattest, werden plötzlich hinfällig. Krankheiten kommen unerwartet und bringen alles durcheinander. Verständlich, dass du dich darüber ärgerst.
Und du darfst dich darüber ärgern. Doch dann ist es wichtig, tief durchzuatmen und die Situation so anzunehmen, wie sie ist. Denn du kannst nichts daran ändern, Krankheiten lassen sich nicht kontrollieren und vorhersagen.
Konzentriere dich in solchen Momenten darauf, wie ihr als Familie mit dieser Herausforderung umgehen könnt. Denn nun ist die Zeit für Plan B gekommen. Nun geht es darum, rasch alternative Lösungen zu finden, um den Familienalltag bestmöglich zu bewältigen.
Kranke Kinder – Mamis «Job»?
Wer bleibt zu Hause, wenn das Kind krank ist? Oft übernimmt die Mutter diese Aufgabe. Aber warum? Weil es von der Gesellschaft erwartet wird, weil es dem traditionellen Rollenbild entspricht, oder vielleicht auch, weil der Vater mehr verdient und damit der Job als wichtiger angesehen wird – die Gründe sind vielfältig.
Ich bin für gleichberechtigte Elternschaft und da sollten auch die Kind-krank-Tage gerecht aufgeteilt werden. Ob selbstständig oder angestellt, sollte hier keine Rolle spielen. Es ist wichtig, dass jedes Elternteil die Verantwortung übernimmt und in solchen Situationen mal zu Hause bleibt, damit der andere Partner sich auf seine Arbeit konzentrieren kann.

Vorausschauende Planung
In den Herbst-und Wintermonaten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass vor allem kleine Kinder häufiger krank werden. Es ist völlig normal, dass Kinder im Jahr um die 10 Infektionen durchmachen. Eine kleine Schnupfnase ist dabei das geringste Problem. Wenn jedoch Fieber und Co. dazukommen, ist an eine Fremdbetreuung nicht mehr zu denken.
In diesen Zeiten empfehle ich dringend, deine Planung anzupassen. Es ist entscheidend, dass sowohl du als auch dein Partner von vornherein einbeziehen, dass euer Kind häufiger krank sein könnte. So seid ihr besser vorbereitet und könnt sowohl euer Familienleben als auch eure beruflichen Verpflichtungen effektiver organisieren.
Beispielsweise könntet ihr darauf achten, besonders wichtige Termine nicht alle in diesselbe Woche oder gar auf den gleichen Tag zu legen.
Extrem frühe oder späte Termine sollten ebenfalls vermieden werden. Denn kranke Kinder bedeuten oft wenig Schlaf und eine angespannte Atmosphäre für die gesamte Familie. Ein Termin um 7 Uhr morgens wäre in solchen Zeiten äußerst ungünstig. Auch Abendtermine sollten so weit wie möglich reduziert werden. Selbst wenn der Partner zu Hause ist und sich um die Kinder kümmern kann, ist es eine Erleichterung, nach einem langen, anstrengenden Tag, Unterstützung zu erhalten. Eine gut durchdachte Planung kann in solchen Situationen einen enormen Unterschied machen und euch helfen, die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Unterstützung suchen
Ein Netzwerk und Unterstützung zu haben, ist generell sehr wertvoll. In Zeiten von Krankheit solltest du nicht zögern, auf hilfreiche Ressourcen zurückzugreifen.
Kinderbetreuung
Wenn Kita und Schule keine Option sind, ist vielleicht jemand anderes bereit die Kinder zu betreuen, und wenn es nur 2 Stunden sind. Das können Verwandte, Freunde oder Nachbarn sein, die bereit sind, einzuspringen. Es ist beruhigend zu wissen, dass man sich im Notfall an vertrauenswürdige Personen wenden kann und es ist ebenso wichtig, dass diese Unterstützung gegenseitig ist.
Haushalt und Co.
Wenn du das Haus aufgrund der Umstände kaum verlassen kannst, evtl. sogar selbst krank bist, hol dir Unterstützung für den Haushalt. Nutze den Lieferservice für deine Einkäufe oder fürs Abendessen. Oder frage einen lieben Bekannten, ob er für dich zur Apotheke geht oder ein paar Dinge aus dem Supermarkt besorgt. Auch kleine Hilfen können den Alltag enorm erleichtern und den Druck mindern.
To-Do-Liste führen und Prioritäten setzen
Deine klug geführte To-Do-Liste ist dein wichtigstes Werkzeug in Zeiten von Kinderkrankheiten. Mit ihr behältst du den Überblick und kannst dich aufs Wesentliche konzentrieren.
Folgende Tipps solltest du beachten:
Prioritäten setzen
Das erste, was du in solchen unvorhersehbaren Situationen tun solltest, ist, klare Prioritäten zu setzen. Gehe deinen Wochenplan durch und entscheide, welche Aufgaben trotz allem dringend erledigt werden müssen. Diese Aufgaben erledigst du idealerweise schon am Vormittag, denn du weisst nie, wie der Tag weiterverlaufen wird.
Überlege, ob du wichtige Aufgaben delegieren kannst oder ob Deadlines verschoben werden können, um dir mehr Spielraum zu verschaffen.

Aufgaben verschieben
Verschiebe nicht dringende Aufgaben direkt auf die nächste Woche. So verschwinden diese Punkte aus der aktuellen Liste und du fühlst dich nicht jedes Mal schlecht, wenn du siehst, was du diese Woche nicht geschafft hast.
Pausen einplanen
Arbeiten mit krankem Kind zu Hause ist sehr anstrengend und anspruchsvoll. Nimm dir daher nicht zu viel vor und plane bewusst Pausen in deinen Tag ein. Das ist wichtig, um ausreichend Energie zu bewahren und selbst gesund zu bleiben.
Grosszügig planen
Du kannst nicht vorhersagen, wie lange die Krankheit deines Kindes dauern wird oder ob du selbst gesund bleiben wirst. Daher ist es wichtig, dass du wirklich grosszügig bei der Planung deiner Aufgaben bist. Kalkuliere Unerwartetes und baue genug Zeitpuffer ein. So bleibst du flexibel und nimmst ganz viel Druck aus der Situation heraus.
Routinen – dein Anker im Ausnahmezustand
Insbesondere in aussergewöhnlichen Situationen, sind Routinen Gold wert. Wenn die Kinder krank sind und deine volle Aufmerksamkeit benötigen, wird deutlich, wie sehr strukturierte Abläufe dir im Alltag helfen können. Denn Aufgaben, die zur Routine geworden sind, laufen quasi automatisch, nebenher ab. Du benötigst nur wenig Energie dafür und kannst diese Aufgaben daher auch gut in einem Krankheitsfall bewältigen.
Dennoch ist es wichtig, auch hier kluge Prioritäten zu setzen. Wenn zum Beispiel der grosse Küchenputz ansteht, reicht es vielleicht aus, in dieser Woche die Oberflächen grob zu reinigen. Den Rest kannst du machen, wenn alles wieder normal verläuft.
Die Essensplanung für die nächste Woche sollte hingegen beibehalten werden, denn sie bildet eine wichtige Grundlage, ohne die noch grösseres Chaos vorprogrammiert ist.
Das Festhalten an funktionierenden Routinen schafft nicht nur Stabilität, sondern ermöglicht es dir, einen klaren Kopf zu bewahren und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Arbeiten von Zuhause – kleine Zeitfenster effizient nutzen
Mit den folgenden Strategien kannst du es schaffen, die Bedürfnisse deines Kindes zu erfüllen und gleichzeitig effizient zu Hause zu arbeiten.
Arbeiten, wenn das Kind schläft
Oft schlafen kranke Kinder mehr als gewöhnlich. Diese ruhigen Momente kannst du nutzen, um konzentriert zu arbeiten. Doch bedenke, dass auch du ausreichend Schlaf brauchst. Überlege dir gut, ob du die Zeit nicht ebenfalls für ein kleines Schläfchen nutzen möchtest, um deine Energie aufzutanken.
Unterbrechbare Aufgaben
Du hast, wenn überhaupt, nur kurze Zeitfenster für deine Arbeit zur Verfügung. Wähle am besten Aufgaben, die du leicht unterbrechen kannst, sobald dein Kind wieder deine Aufmerksamkeit benötigt. So bleibst du flexibel und bist dennoch produktiv.
Kinder einbeziehen
Erkläre deinem Kind offen, dass du kurz etwas Wichtiges für die Arbeit erledigen musst, danach jedoch wieder Zeit zum Spielen und Kuscheln haben wirst. Kinder können oft erstaunlich gut verstehen und akzeptieren, wenn die Erklärung einfach und klar ist. Da kleine Kinder Zeitangaben noch nicht verstehen, kannst du es durch visuelle Hilfsmittel wie Sanduhren veranschaulichen. Sobald der Sand abgelaufen ist, ist Mama wieder verfügbar. Eine andere Möglichkeit ist, während der Arbeit eine Hörgeschichte laufen zu lassen. Sobald diese endet, hat Mama wieder Zeit fürs Kind.

Kinder beschäftigen
Wenn dein Kind zu krank für die Kita aber zu gesund für das Bett ist, bekommt es schnell Langeweile. Ab einem bestimmten Alter können sich Kinder bereits für kurze Zeit selbst beschäftigen. Mit folgenden Tipps kannst du dem Kind Ideen und Anreize liefern, und die Zeit selbst zum Arbeiten nutzen:
- Stelle sicher, dass du immer ausreichend Bastelmaterialien zu Hause hast, sei es zum Malen, Kneten oder Stickern. Damit können sich Kinder oft eine Weile beschäftigen.
- Hol Spielzeug heraus, welches du vorrübergehend weggeräumt hattest, oder leihe etwas von Nachbarskindern aus. «Neue» Spielsachen sind oft interessanter halten die Aufmerksamkeit länger.
- Habe auch immer einen kleinen Vorrat an wirklich neuen Spielsachen. Ein neues Malbuch oder ein zusätzliches Möbelstück für das Puppenhaus können wahre Wunder wirken.
- Hörbücher oder Fernsehen sind auch akzeptable Optionen und dürfen im Krankheitsfall ruhig etwas mehr sein.
Du bist nicht allein
Gut, es mag die Situation nicht unmittelbar verbessern. Aber mir hilft zu wissen, dass es anderen Eltern ähnlich geht. Tausche dich mit anderen Mamis aus, und du wirst sehen, dass jeder seine eigenen Sorgen, Ängste und Herausforderungen hat. Das relativiert vieles.
Es geht vorbei
Du weißt nie, wie lange das Kind krank bleibt und ob du selbst verschont bleibst. Doch sicher ist, es geht vorbei. Und mit der Zeit werden Kinder älter und seltener krank. Halte durch, auch wenn es schwerfällt!
Vorbeugen – Planung für zukünftige Herausforderungen
Damit du und deine Familie nicht jedes Mal völlig überfordert seid, wenn wieder mal ein Kind krank ist und zu Hause betreut werden muss, schmiedet einen Plan. Überlegt gemeinsam, wie ihr die Betreuung in einem solchen Fall organisieren könnt, sodass alle Bedürfnisse abgedeckt werden. Das erspart euch Diskussionen und Streit im Ernstfall und ermöglicht euch, schneller zu handeln.
Beobachte im nächsten Krankheitsfall genau, was gut funktioniert und wo totales Chaos entsteht. So kannst du Ideen und Wege finden, beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein. Mit jedem Infekt wird deine Familie routinierter im Umgang mit solchen Situationen.

Fazit
Zeiten, in denen kranke Kinder deinen Alltag bestimmen, während berufliche Verpflichtungen weiterhin rufen, bleiben immer herausfordernd.
Doch durch sorgfältige Planung, Flexibilität und Akzeptanz für die Situation wirst du einen Ausweg aus dem Chaos finden.
Indem du Prioritäten setzt, dir Unterstützung holst und vor allem geduldig mit dir selbst bleibst, meisterst du diesen Balanceakt.
Denk immer daran: Du bist eine starke, grossartige Mutter und berufstätige Frau, die immer einen Weg finden wird!
Sind deine Kinder auch noch klein und oft krank?
Was hilft dir in der Situation und wie schaffst du es trotzdem alles unter einen Hut zu bekommen? ✍️ ⬇️
Ich bin sehr gespannt auf deine Tipps!
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